Im Vergleich zu anderen Tourengehern bin ich verhältnismäßig spät dran mit der Skitourensaison, dennoch überwinde ich mich heute auf den Sattelberg zu gehen.
Ja genau die Tour, die ich schon vor ein paar Monaten beschrieben habe.
Ich hole meine Tourenpartnerin Rici ab und los geht’s Richtung Gries am Brenner
Es ist irrsinnig kalt; das Thermometer kratzt an der -13°C Grenze; dennoch ist für diesen Tag ein Wärmeinbruch vorhergesagt. Wir lassen das Auto am Parkplatz stehen, wo sich noch bis vor ein paar Jahren ein die alte Talstation des aufgelassenen Skigebietes Sattelberg befunden hat. Wir gehen nicht den Normalweg, über welchen sich die Massen Richtung Gipfel wälzen, sondern wählen eine ruhigere Strecke. Die ersten Minuten queren wir die Lablerwiesen bis wir im Wald verschwinden. Wir folgen den Spuren weiter und erreichen nach ca. einer halben Stunde die Rodelbahn, welche von der Sattelbergalm bis nach Vinaders führt. Zick-zack führt die Spur weiter durch den Jungwald. Nach ungefähr einer Stunde erreichen wir einen weiteren Weg und folgen diesem Richtung Niedererberg.
Die nächsten paar hundert Meter halten wir uns dann links und folgen den Spuren. Nach weiteren zehn Minuten erreichen wir endlich den Waldrand und somit auch die ersten Sonnenstrahlen. Es ist ein gigantischer Tag, die Blicke schweifen vorbei an den Tuxer Alpen über das Karwendel bis hin zu den Stubaier Alpen – mächtig steht auch der Olperer vor uns, welchen Rici’s Vater heute noch in drei Stunden von Schmirn aus (immerhin fast 2.000 Höhnenmeter) besteigen wird.
Knapp unterhalb des Gipfels wird’s dann doch noch brenzlig: Auch wenn wir Lawinenwarnstufe 1 haben, der Schnee sehr trocken ist und der letzte Niederschlag noch im alten Jahr war, bricht die oberste Schicht und wir stehen mitten in einem Schneebrett. Glücklicherweise rutscht es nicht ab, sodass wir uns vorsichtig rückwärts bewegen. Wir fahren ein paar Meter ab und beschließen, auch wenn es nur mehr ein paar Meter zum Gipfel sind, nicht mehr weiterzugehen. Ich atme tief durch, beginne die Felle abzuziehen.
Mir wird klar, dass auch ein so unscheinbarer Berg wie der Leckner, so nennen ihn die Einheimischen, seine Tücken hat. Wir beschließen Richtung Piste vom alten Skigebiet zu fahren, wedeln davor aber noch einen tollen Powderhang. Bei der Piste angekommen erblicken wir schon die Sattelalm, in welcher wir uns dann ein paar Minuten später mit genialen Hirtenmakkaroni stärken.