Zechprellen lohnt sich. Nicht.

Alle Jahre wieder kommt nicht nur Weihnachten und Ostern und mein Geburtstag, sondern im Parkhotel Matrei auch ein Zechpreller. Natürlich nicht immer der Gleiche.

Es trug sich zu vor rund 14 Tage: In diesem Jahr darf ich einen gewissen Roland Künz aus Bozen im Parkhotel Matrei als „Gast-der-nicht-zahlen-will-und-kann“ begrüßen.  Selbstverständlich weiß ich das nicht gleich, dennoch hätte ich; im Nachhinein betrachtet; durch sein Aussehen gleich stutzig werden sollen, denn er ist nicht gerade ein typischer Gast, der in einem 4-Sterne Hotel absteigt. Dennoch fülle ich seinen Meldeschein aus, begleite ihm zum Lift, erkläre wann Enneberg und Hafner Stube als auch das ma3 geöffnet sind und wann er frühstücken kann. Brav isst er am gleichen Abend sein Wiener Schnitzel und am nächsten Tag verlängert er sogar für drei weitere Nächte . Sogar das ma3 besucht er, ein Bier trinkt er gleich und ein weiteres nimmt er mit aufs Zimmer 311. Dass er dabei nicht bar bezahlt, ist klar…

Am Mittwochmorgen kommt dann das böse Erwachen – Roland ist weg. Den Zimmerschlüssel hat er natürlich mitgenommen, damit er, wenn er wieder mal ein Quartier braucht, wieder ins Parkhotel Matrei kann.

Nach einem kurzen Telefonat mit dem Posten Matrei am Brenner beschließe ich wieder einmal daraus zu lernen, künftig alle Meldescheine vom Gast unterschreiben zu lassen und gleich einen Ausweis zu verlangen. Wenig überraschend gibt es in ganz Bozen keinen Roland Künz. Die Straße die er mir genannt hat, gibt es, jedoch befindet sich diese in Köln… ich finde mich damit ab, dass ich schon wieder auf einen Zechpreller hereingefallen bin.

Und heute dann die Überraschung: Kathi, die Frühstückskellnerin im Parkhotel Matrei, ruft mich am Nachmittag an und sagt mir ganz aufgebracht, dass sie unseren geliebten Herrn Künz am Bahnhof Brenner sieht.

Nach einem kurzen Telefonat mit der Polizei mit der Bitte, eine Streife zum Brenner zu schicken, setze auch ich mich ins Auto und fahre viel zu schnell durch den Baustellenbereich auf der A13 Richtung Süden.

Dort angekommen erwartet mich schon Kathis Freund, unser Sunnyboy, und begleitet mich zum Verhörzimmer. Er ist es. Roland Künz aus Bozen. Oder wer auch immer aus irgendwo. Und er gesteht alles. Gott fällt mich ein Stein vom Herzen. Ich danke Kathi und Ihrem Sunnyboy für den tollen Einsatz. Mal schauen, ob Roland Künz aus Bozen oder wer auch immer die Rechnung begleicht…

Dein Florian Obojes | Gastgeber im Parkhotel Matrei

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