Bike and Hike am Brennerkamm

Ich hatte dieses Jahr drei sehr takte Praktikanten. Einer von denen ist Klemens, mein Neffe. Ich habe ihm versprochen, dass wir in diesem so traumhaften Herbst zumindest einmal zusammen Biken gehen. Und heute war es soweit:

Bestens ausgestattet mit Bikes, Helm, Brille, gepolsteter Hose und viel Trinkbaren fahren wir um 09:10 h mit dem Regionalzug zum Brenner. Ich hasse es auf der Strasse zu fahren und als eingefleischter MTBer bin ich auch nicht besonders wild auf Kilometer zu zählen, also kommt mir die Abkürzung mit der Bahn recht gelegen. Am Brenner angekommen fahren wir weiter südwärts entlang des neuen und wirklich sehr guten Radweges.

Kurz nach dem Gasthaus Vetter geht’s dann los: Rund 12 km, die Grenzkammstraße und 900 hm trennen uns noch vom Sandesjoch. Der Weg ist breit, teilweise asphaltiert. Er wurde vor dem Zweiten Weltkrieg ab 1935 gebaut, um Schützenstellungen und Befestigungsanlagen auf über 2000 m zu errichten, welche aber aufgrund von politischen Spannungen in Rom nie in Betrieb gingen.

Wir durchfahren eine ganze Tunnelgallerie und schlängeln uns über mehrere Serpentinen nach oben. Der Weg ist wirklich perfekt, sehr breit und immer gleich steigend. Nach der Waldgrenze verzweigt sich der Weg zwar ein paar mal, aber wenn man sich immer Richtung Süden und den Grat vor Augen hält, dann kann man sich gar nicht verfahren. Noch dazu gibt es alle paar Hundert Meter einen Brunnen, welches diese Biketour zu einem absoluten Luxus macht.

Grenzkammstraße Brenner
Grenzkammstraße Brenner

Auf rund 2.000 m kommen wir bei der leider zumindest am heutigen Tag nicht-bewirtschafteten Oberen Wechsel Alm an, welche noch sehr neu erscheint. Kein Mensch ist hier heroben. Ich kann dem im Brunnen liegenden Stiegl jedoch nicht wiederstehen; öffne es und genieße während ich es in meinem Rachen versickern lasse die Aussicht. Natürlich hinterlege ich noch vier Euro für diese Wohltat…

Ein paar Minuten später kommen wir zum Flachjoch (2.124 m) und blicken hinunter ins Fradertal, welches im Winter ein Traum für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer ist und hinauf auf den Hohen Lorenzen (2.313 m). Kurz danach erreichen wir dann auch noch nach insgesamt 2 h das Sandjoch (2.165 m) und lassen den Ausblick bis zu den Dolomiten auf uns wirken.
Auch der Olperer, Fußstein, Wolfendorn und Kraxentrager mischen sich ins Bild Richtung Nord-Ost; auf der anderen Seite steht der Obernberger Tribulaun (2.780 m) mit breiten Schultern vor uns.

Am Flachjoch
Am Flachjoch

Den idyllisch darunter gelegenen Obernberger See (1.594 m) erblicken wir bereits. Wir rasten kurz und beschließen nicht mehr weiter zum Portjoch (2.109 m) zu fahren, sondern gleich hinunter zu brettern. Die ersten 20 min wird zuerst einmal gar nicht gebrettert, sondern geschoben und getragen. Der Weg ist recht tief und ausgewaschen, dennoch kommen wir bald zu einem Wiesenweg und steigen wohlverdient in die Pedale. Nach rund 10 min, vorbei an der Steiner Alm, sind wir dann auch schon beim Gasthaus Obernberger See.

Wir holen uns etwas zu trinken und setzen uns kurz zu vier Stammgästen des Parkhotel Matrei, die wir zufällig treffen. Lange bleiben wir nicht, dann fahren wir trotz des traumhaften Wetters entlang der Landesstraße und dann der Brennerbundesstraße wieder Richtung Matrei am Brenner.

Genialste Tour wo gibt, absolut zum Nachahmen geeignet!

Dein Florian Obojes | Gastgerber im Parkhotel Matrei

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