Eigentlich hatte ich die Skitourenwoche abgeschrieben, aber als ich heute um 06:00h aufgewacht bin, habe ich mich doch kurzfristig anders entschieden und bin ins Schmirntal nach Kasern gefahren um den Jochgrubenkopf (2.450m) zu besteigen.
Für meine Verhätlnisse schon recht früh um 07:15h starte ich ins Schmirntal. In Kasern angekommen lasse ich mein Auto stehen und bin ganz verdutzt, dass ich heute anscheinend der einzige bin der unterwegs ist. Ich quere die Wiesen Richtung Waldschneise, durch welche immer wieder recht heftige Lawinen rund 800 hm ins Tal donnern. Ich folge der Spur und merke recht schnell, dass sich ohne Harscheisen nicht allzuviel spielen wird. Immer wieder die Schneise querend, jedoch meistens im Wald rechts daneben arbeite ich mich empor.
Nach nicht einmal einer Stunde erreiche ich den Waldrand und marschiere weiter durch einen Kessel Richtung Gipfelhang. Ich habe das Ding noch vom letzten Mal in Erinnerung und weiß dass es relativ steil ist. Ich habe Respekt vor dem Berg, blicke immer wieder nach oben und quere recht zügig den Richtung Norden ausgerichteten Hang. Ich bin ganz paff, dass trotz der tropischen Temperaturen der letzten Tage noch soviel Pulver vor mir liegt und nur darauf wartet von mir zerpflügt zu werden.
Ein paar Spitzkehren später und quere ich rechts den letzten Hang, um nach wenigen Minuten bereits am Gipfel des Schmirner Lawinenberges zu stehen.
Wieder ein traumhafter Tag mit Blick zum Olperer und dem dahinter gelegenen Hintertuxer Gletscher, den benachbartern Schoberspitzen und noch ein paar Dutzend anderer 2000er und 3000er zwischen Zillertaler, Tuxer und Stubaier Alpen.
Nach ein paar Minuten Verschauf- und Regenerationspause schnalle ich mir auch schon wieder die Skier an und brettere nach unten. Der steile Gipfelhang in Kombination mit dem Powder sind ein irres Erlebnis; obwohl schon eine handvoll anderer Tourengeher in den letzten Tagen vor mir auf dem Gipfel waren finde ich noch meine eigene, unberührte Linie bis zum Ende des Kessels.
Dann geht’s weiter durch die gleichzeitig harte, bruchharschige und pulvrige Schneise bis zum Talboden.
Après Touren Schlürffer noch im Gasthaus Olpererblick und wieder genug Stoff für einen neuen Blog gesammelt…
Fazit: Traumhafte Tour, welche skitechnisch etwas anspruchsvoller ist. Wenn die Schneeverhältnisse passen, erlebt man jedoch einen irren Tag mit gewaltigen Gipfelhängen.
Dein Florian Obojes | Gastgeber im Parkhotel Matrei