Neben dem Tuxer Joch und der Höllscharte stellt die Alpeiner Scharte den dritten wichtigen Alpinen Übergang vom Nordtiroler Wipptal ins Zillertal dar. Knapp unter 3.000m und oberhalb eines ehemaligen Bergwerkes befindet es sich zwischen den beeindruckensten Gipfeln der Zillertaler Alpen.
Am späten Nachmittag machen wir (meine Wenigkeit und mein Freund Roman) auf den Weg vom Parkplatz Touristenrast im Valsertal Richtung Geraer Hütte der DAV Sektion Landshut. Nach einer halben Stunde auf der Zufahrtsstraße zum Materiallift für die vorhin genannte Hütte geht es zick-zack nach oben. Der Weg ist breit, perfekt angelegt und ziemlich flach, was den Aufstieg für jedermann machbar macht. Wir sehen immer noch das völlig ausgeschwemmte Bachbett, welches vor ziemlich genau einem Jahr nach massiven Starkregen die Talstation zerstört hat, das Transportseil kappte und folglich die Saison der Geraer Hütte verfrüht beendet hat.
Nach knappen zwei Stunden erreichen wir die Hütte, gönnen uns ein ordendliches Abendessen, zwitschern noch das ein und andere Bier und verkrümmeln uns bald ins Bett. Um 05:30h am nächsten Morgen geht der Wecker ab; wir machen uns fertig und marschieren durch die Morgendämmerung kontinuierlich Richtung Fußstein. Überwältigt vom Panorama, welches zwischen Fußstein, Schrammacher und Sagwandpfeiler dominiert wird, erreichen wir nach einer knappen Stunde das ehemalige Molybdänbergwerk aus dem 40er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dieses wurde von den von Zwangsarbeitern erschlossen, um das größte Molybdänvorkommen in den Ostalpen abzubauen. Aufgrund eines Lawinenabganges am 20.11.1944, welcher sämtliche Baracken zerstörte und 15 Todesopfer forderte, kam es nie zur Produktion und wurde folglich 1945 eingestellt. Aber genug jetzt von diesem dunklen Kapitel der Wipptaler Geschichte – solltest du dennoch mehr darüber wissen wollen, klick einfach hier.
Von dort aus sind es nur noch 15 Minuten bis zur Alpeiner Scharte. Ich bin glücklich um halb acht die ersten Sonnenstrahlen genießen zu dürfen, schweife meinen Blick Richtung Schwgeisspeicher, Hochfeiler & Großen Löffler, entlang des Grates zum Schrammacher und hinein in die Zillertaler Alpen. Nach einem kurzen Inne-halten knipse ich noch ein paar Fotos und es geht wieder retour ins Tal.
Fazit: Es ist zwar keine Gipfeltour und für die meisten Wanderer stellt es den Übergang vom Zillertal/Olpererhütte zum Valsertal/Geraer Hütte dar, aber dennoch einen sehr lohnende und geschichtsträchtige Tour. Super Verpflegung in der Geraer Hütte mit sehr sympatischen Hüttenwirt Arthur, der spannende Geschichten über die Berge und seine Besteiger (u.a. David Lama) zu erzählen hat.