Mission Glockner | Hochtor 2.504 m

Yeesssss…. ich hab meinen ersten Gastblogger bzw. mein erstes Gastbloggerteam gefunden!
Nicht Berggehen, Pfifferlingsuchen oder der Operettenadvend ist das Thema, sondern wir beginnen ein völlig neues Kapitel: Rennradfahren.
Meine beiden Neffen Klemens & Matthias Hörtnagl und ihre Freundin Eva Waldner haben ein ganz außergewöhnliches, herausforderndes und beeindruckendes Abenteuer  hinter sich, nämlich die Befahrung der Glocknerstraße. Von Matrei am Brenner über Innsbruck, Schwaz, Wörgl, St. Johann, Saalfelden nach Zell am See, weiter zu deren Tourenziel dem Hochtor auf 2.504 m, hinunter über Heiligenblut nach Lienz. Letzte Etappe dann durch das Pustertal ins Eisacktal, wo sie dann in Sterzing die Tour ausklingen liesen. Aber überzeuge dich selbst von ihrem tollen Erlebnis:

Eva, Matze & Klemi

Am ersten Tag um halb 8 geht es nach einem ausgiebigen Frühstück los. Wir starten von Matrei am Brenner erstmal Richtung Thaur, wo wir die wohl netteste Radfahrerin der Welt abholen. Bis Innsbruck geht’s recht zügig auf der Bundesstraße dahin, auch weil wir noch bei besten Kräften sind, was sich im Verlauf der Tour ändern wird. In der Stadt ist dann höchste Aufmerksamkeit erforderlich, da wir nicht die eingerichteten Radwege aus Zeitgründen benutzen wollten. Über Thaur geht es dann wieder zurück auf die Bundesstraße durch bis Wörgl, wo wir uns eine erste Kaffepause gönnen.

Anschließend biegen wir auf die Bundesstraße Richtung St. Johann in Tirol ab. Diese Straße ist allerdings wegen des starken Verkehrs nicht gerade angenehm zu befahren. Weiters müssen wir einige Tunnels durchfahren, durch ausreichende Beleuchtung am Fahrrad zwar einigermaßen geschützt, besonders wohl fühlen wir uns trotzdem nicht da drin. In St. Johann angekommen, machen wir unsere 2. Pause. Jetzt haben wir noch ca. 60 Kilometer bis nach Zell am See vor uns, wo wir dann unsere erste Übernachtung geplant haben.

Am Hochtor

Am zweiten Tag geht es nach einer ruhigen Nacht um halb 9 über die Glocknerstraße Richtung Lienz, wo dann unsere 2. Übernachtung sein wird. Bei strahlendem Sonnenschein fahren wir schließlich auf die Glocknerstraße, die mit ihren 2200 Höhenmetern  auf 33 Kilometern uns körperlich viel abverlangt. Diese erzwungene körperliche Anstrengung lässt sich allerdings durch Genuss einer atemberaubenden Aussicht, die einen die ganze Straße hinauf begleitet und die ganze Schönheit der Berge Österreichs zeigt, kompensieren. Immer wieder bleiben Autofahrer und auch Radfahrer am Straßenrand stehen um die Aussicht zu bewundern. Ganz besonders hervorzuheben ist dabei das Panorama am Fuscher Törl und am höchsten Punkt, am Hochtor (2504m), wo auch Gasthäuser stationiert sind.

Am Hochtor angekommen, geniessen wir erstmals diese gewaltige Aussicht, um dann die Talfahrt zu starten. Wichtig dabei, ausreichend warme Kleidung, da auf über 2000 Metern doch recht tiefe Temperaturen herrschen. Die Talfahrt wird zu einem einzigen Genuss. Ähnlich wie auf der anderen Seite schlängelt sich die Straße über zahlreiche Kehren den Berg hinunter und auch der Adrenalinhaushalt kommt durch recht hohe Geschwindigkeiten in den erwähnten Kehren nicht zu kurz. Nach der Mittagspause in Heiligenblut geht es dann weiter ins Tal, das dann erst eben, dann über den Iselsberg, der erneut einen Anstieg von ca. 300 Höhenmetern bedeutet und uns überrascht, nach Lienz führt.

Am 3. Tag gehen wir es recht gemütlich an, da am Vortag doch schon merkliche körperliche Probleme auftraten. Um 9 starten wir nach der Übernachtung in einer gemütlichen Pension im Zentrum der Stadt in Richtung Pustertal. Bis zur italienischen Grenze bleiben wir auf der Bundesstraße, entscheiden uns dann aber aufgrund des starken Verkehrs, den Radweg zu benützen. Dies stellt sich allerdings als Fehlentscheidung heraus, da dieser Radweg erstens ein Umweg ist und zweitens immer wieder unasphaltierte Streckenabschnitte auftreten, die natürlich alles andere als optimal für ein Straßenrad sind, was sich dann auch in einem Platten bei einem Fahrrad zeigt.

Kurze Reparaturpause und weiter geht es ab Bruneck wieder über die Bundesstraße Richtung Brixen. Auch hier sind Tunnels zu durchfahren. Die Kräfte schwinden trotz an und für sich ausreichender Sportlernahrung, die Schmerzen nehmen Kilometer für Kilometer zu. Das ist dann auch der Grund, warum wir dann den letzten Anstieg von Sterzing auf den Brenner nicht mehr bewältigten und uns dort abholen lassen.

Trotzdem sind wir stolz auf uns und froh, diese Herausforderung (fast) geschafft zu haben.

Fazit: Mit einer gewissen Grundfitness, einer gewissen Verrücktheit und dem nötigen Willen ist diese Tour auf alle Fälle machbar, und es lohnt sich auf alle Fälle, da diese Straße sehr viel zu bieten hat. Perfekte Aussicht, perfektes Wetter und perfekter Zusammenhalt machten die Tour für uns zu einem einzigartigen Erlebnis. Einzig der teilweise doch recht starke Verkehr und die nicht ungefährliche Durchfahrung einiger Tunnels sind als Nachteil zu erwähnen.

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